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[Download] "Zunehmende sozialräumliche Segregation und wachsende Ungleichheit in Deutschland" by Friederike Stoller ~ Book PDF Kindle ePub Free

Zunehmende sozialräumliche Segregation und wachsende Ungleichheit in Deutschland

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eBook details

  • Title: Zunehmende sozialräumliche Segregation und wachsende Ungleichheit in Deutschland
  • Author : Friederike Stoller
  • Release Date : January 18, 2006
  • Genre: Social Science,Books,Nonfiction,
  • Pages : * pages
  • Size : 245 KB

Description

Um die heutige Problematisierung der zunehmenden sozialräumlichen Segregation in deutschen Städten verstehen zu können, gebe ich in diesem Kapitel einen kurzen Überblick über die Geschichte der sozialen Stadt und deren zunehmende Krise seit den 1970er Jahren.

Das Konzept einer auf sozialen Ausgleich bedachten Stadt lässt sich bis ins Hochmittelalter zurückverfolgen. Hartmut Häußermann und Andreas Kapphan verdeutlichen diese soziale Funktion vor allem im Vergleich zwischen Städten und deren Umland: die Stadtgesellschaft war zur Versorgung der ärmsten BewohnerInnen aufgerufen, die Städte waren trotz ständischer Gliederung Orte der politischen und sozialen Selbstbestimmung im Gegensatz zum feudal strukturierten Land (Häußermann/Kapphan 2004, 205). Um der sozialen Ungleichheit entgegenzuwirken, waren die Städte seit Beginn des 19. Jahrhunderts zur Armenfürsorge verpflichtet, deren Ausgestaltung jedoch relativ freigestellt war.

Mit Beginn der Industrialisierung nahm die schon immer in Städten vorhandene soziale Ungleichheit jedoch neue Ausmaße an und zeigte sich zunehmend in räumlicher Segregation; zahlreiche Auseinandersetzungen mit dem Thema wurden veröffentlicht, die „‚Wohnungsfrage’ [...] war ein Kernbestandteil der übergreifenden ‚sozialen Frage’“ (Häußermann 2000, 16). Die Konzentration der Arbeiter in Arbeiterkasernen wurde zunehmend als problematisch wahrgenommen und verängstigte das Bürgertum nicht nur aufgrund der Entstehung einer spezifischen Arbeitersubkultur mit eigener Theorie (Marxismus) und der Möglichkeit zur politischen Organisation, sondern auch wegen erhöhter Seuchengefahr in den eng und unter mangelnden hygienischen Vorkehrungen bebauten Quartieren. Verstärkt durch die teilweise katastrophalen Zustände wanderten Teile des Bürgertums und etwas später auch der Mittelschichten ins Umland ab. Der später häufig kritisierte Prozess der Suburbanisierung hat seine Wurzeln im 19. Jahrhundert: soziale Distanzen wurden zunehmend in räumliche Distanzen umgesetzt (Häußermann/Siebel 2000, 138; Häußermann/Kapphan 2004, 209; Saldern 2000, 80).


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